Mittwoch, 27. Dezember 2017

Staub und/oder Kratzer auf der Frontlinse?

Staub auf der Frontlinse? Nichts schlimmes, das sieht man ja auf dem Foto nicht. Kratzer? Das selbe, wenn es jetzt nicht einen riesengrossen Kratzer ist. Mit dieser Einstellung habe ich die letzten 15 Jahre fotografiert.
Das heisst jetzt nicht, dass ich die Frontlinsen meiner Objektive nie gereinigt habe. Auch ich hatte Fingerabdrücke, Staub etc. drauf, welche ich regelmässig weggemacht habe. Aber hatte ich ein Staubkorn entdeckt, dann habe ich nicht wie ein Wahnsinniger sofort gereinigt. Bei einem Objektiv habe ich sogar kleine leichte Kratzer auf der Frontlinse und im normalen Gebraucht sieht man nichts auf den Bildern.
Nun vor kurzen hatte ich mein "Aha-Erlebnis". Ich habe mit meinem Canon TS-E 24mm gegen die Sonne fotografiert. Die Blende auf 16 geschlossen, wegen dem Sonnenstern. Ich hatte genau auf dem Baumstamm einen richtig grossen Lensflare, ist ja logisch wenn die Sonne noch relativ hoch steht (dachte ich mir).

Dann hiess es warten bis die Sonne nur noch langsam hinter den Hügeln untergeht, aber der Lensflare war immer noch da. Sogar als die Sonne ganz weg war, hatte ich auf dem Bild diesen Lensflare. Als ich einen Blick auf die Frontlinse warf, war da natürlich das Staubkorn. Nach dem Entfernen, war auch kein Lensflare mehr sichtbar.

Lensflare von einem Staubkorn auf der Frontlinse. Die Sonne ist bereits verschwunden und es sollten keine Lensflares mehr entstehen.
Fazit bzw. mein Learning:
Hat es etwas Staub auf der Frontlinse sieht man es meistens nicht auf den Bildern, es sei denn, man hat eine Extremsituation, wie direkt in die Sonne fotografieren. Das ist mir bis jetzt nie so extrem aufgefallen. In Zukunft werde ich einfach vermehrt darauf achten, wenn ich Lensflares habe und mal kurz auf die Frontlinse schauen.
Finales Bild. Den Lensflare musste ich in Photoshop entfernen. 

Samstag, 23. Dezember 2017

Warum ich alle meine Dias digitalisiert habe

Meine erste Kamera habe ich mir, mit 11 Jahren, 1994 gekauft. Das war irgendeine Minolta Kompaktkamera. Ernsthafter fotografieren begonnen habe ich 1998 mit der Nikon F50. Bis ich dann 2006 auf die digitale Fotografie umgestiegen bin, hatten sich unzählige Dias und Negative angesammelt. Das waren ca. 2000 Dias und ca. 800 Negative und füllten zwei grosse Kisten. Für mich war das immer ein Ballast. Ich habe mir die Bilder nie mehr angeschaut, habe auch nie ein Bild rausgesucht und da ich in den letzten 10 Jahren 7 mal umgezogen bin, hatte ich auch das Kisten schleppen satt. Eine Lösung musste also her.


Sommertag im Oberaargau
Oberaargau


Welche Möglichkeiten gibt es?

Selber scannen:
Habe ich ausprobiert. Die erste Idee war, nur die besten Fotos zu scannen. Der gekauft Scanner war jedoch so langsam und konnte nur Einzelbilder scannen. Das ständige manuelle nachschieben war extrem mühsam und die Qualität war nicht sonderlich gut. Das Platzproblem blieb so natürlich. 

Abfotografieren:
Das abfotografieren ging sehr schnell. Makroobjektiv an die Kamera, Dia auf die Leuchtplatte und loslegen. Das Problem lag daran, dass die Kamera exakt parallel zum Dia positioniert werden musste, was sehr mühsam war. Mehrere tausend Dias so digitalisieren war trotzdem zeitaufwändig, da hatte ich einfach keine Geduld. Klar es gab im Anleitungen wie man einen Diaprojektor umbauen kann. Ich hatte keine Diaprojektor und ich hatte keine Lust zum basteln. Und was mache ich all meinen Negativen? Negative rahmen, nein danke.

Scannen lassen:
Nach einigem Suchen bin ich auf den Scanservice von Archivscan gestossen. Ich wollte die Dias nicht nach Indien schicken, sondern es musste einen bezahlbaren Service in der Schweiz sein. 

Nikkaluokta, Schweden

Abisko, Schweden
Abisko, Schweden

Vorgehen

Die Dias mussten als erstes sortiert werden. Es machte ja keinen Sinn mehrere gleiche Bilder scannen zu lassen. Also habe ich von jedem Bild je ein Dia ausgewählt. Meistens war es das hellste Bild, damit möglichst viel Zeichnung in den Tiefen vorhanden war. 

Herr Fanac von Archivscan hat mir freundlicherweise ein paar Testscans gemacht. Der Unterschied zwischen tiff und jpeg (Qualität 100%) und 24 bit und 48 bit war auf den Testscans nicht ersichtlich. Ich habe mich aufgrund den Testscans dann für die jpeg Variante entschieden.
Die Dias und Negative habe ich vorbeigebracht und nach ca. 6 Wochen wieder abgeholt. 

Ich habe mich für die Scanauflösung von 4000 dpi entschieden. Nachfolgend ein Beispiel mit 100% Ansicht.


Gorges du Pichoux
Gorge du Pichoux, Kt. Jura, Schweiz
100% Ansicht
100% Ansicht, Fuji Sensia 100


Nachbearbeitung

Die Bilder habe ich in LR importiert. Die Bilder musste zugeschnitten werden, da etwas Rand mitgescannt wurde. Dazu habe ich ein Bild zugeschnitten und auf alle synchronisiert. 
Das aufwändigere waren die Stichwörter. Auf jedem Dia hatte ich eine Etikette mit dem Aufnahmemonat und dem Aufnahmeort. Diese Infos zu übertragen hat einige Zeit in Anspruch genommen. 

Das Coole war dann, als ich die Fotos geteilt habe. Freunde und Familie hatten eine riesen Spass an den Erinnerungsbildern. Schon nur wegen dem hat es sich doch gelohnt, alte Bilder wieder aufleben zu lassen.


Der Abschied

Zum Schluss kam dann der emotionale Moment, das Wegwerfen der Dias. Das Backup war gemacht und auch an verschiedenen Standorten gelagert. Also weg mit den Dias! Warum hast du sie sonst eingescannt?