Sonntag, 3. April 2011

Frühlingsanfang und der Seidelbast

Auch hier in Bosnien kommt der Frühling. Die Bäume haben zwar noch keine Blätter aber der Waldboden ist bedeckt mit Frühblüher.

Auf der Wanderung durch den Kozara Nationalpark habe ich auch einen Feuersalamander entdeckt. Dieser war sehr geduldig und liess sich von mir nicht stören, so konnte ich einige Aufnahmen machen bis er im dichten Pflanzengestrüpp verschwand.



Buschwindröschen



Feuersalamander

Zu meiner Überraschung habe ich im Nationalpark Kozara mehrere Seidelbast-Pflanzen gesehen. Der Standortanspruch des Seidelbastes ist relativ hoch. Der Seidelbast wächst auf nährstoffreichen, humusreichen und kalkhaltigen Böden, die schwach sauer bis alkalisch sein sollten. Der Seidelbast mag jedoch lieber einen alkalischen Boden und er ist deshalb auch ein Basenzeiger. Der Seidelbast meidet trockene, humusarme und staunasse Standorte.

Der Seidelbast wächst in Laub- und Mischwäldern. Er bevorzugt Buchen- oder Eichen-Hainbuchenwälder und gedeiht in Hecken, an Waldrändern und im Unterholz. Der Seidelbast ist eine Schatten- bis Halbschattenpflanze.

Der Seidelbast kommt vor allem im eurosibirischen Areal vor: Von den Pyrenäen über Italien bis zum Balkan. Die nördliche Grenze liegt in der Höhe von Nord-Norwegen.

Der gemeine Seidelbast blüht als einer der ersten Sträucher von Februar bis April. Die Winterknospen sind sehr auffallend und in der Farbe und der Form unterschiedlich. Die Blüten verströmen einen sehr intensiven süsslichen Duft. Da der Seidelbast sehr früh im Jahr blüht, hat er zur Blütezeit noch keine Blätter und dient den ersten Schmetterlingen u.a. Zitronenfalter, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und C-Falter als wichtige Nahrungsquelle. Ebenfalls ernähren sich Bienen und Hummeln vom Nektar des Seidelbastes. Die Bestäubung erfolgt eben durch diese langrüsseligen Insekten.

Die Blätter werden erst nach der Blüte gebildet. Im September und Oktober reifen die roten und runden Früchte heran. Die Früchte können nur von wenigen Vogelarten gefressen werden. Dazu gehören Drosseln, Hänflinge, Rotkehlchen und weitere. Die Vögel können die Samen nicht verdauen und sind an der Verbreitung des Seidelbastes beteiligt, indem sie die Samen mit dem Kot ausscheiden.

Der Seidelbast ist sehr giftig. In der ganzen Pflanze ausser dem Fruchtfleisch kommen die Gifte Mezerin und Daphnetoxin vor. Schon zehn bis zwölf Früchte reichen, um einen Menschen tödlich zu vergiften. Das Gift verursacht auf der Haut Schwellungen, Blasen und Rötungen. Das Gift kann auch über die Haut in den Körper gelangen.




Seidelbast


Ausblick vom höchsten Punkt im Kozara Nationalpark

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